Jahresrückblick: Wie ich mein Wunschgewicht erreicht habe und wie ich es in Zukunft halten möchte

Mandy's Jahresrückblick
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Was habe ich in den letzten 365 Tagen geschwitzt, geflucht und geweint. Und das alles nur, weil ich mich etwas gehen lassen habe und somit prompt wieder 10 Kilo mehr auf den Rippen hatte. Wieso, weshalb, warum ist ganz einfach: es gab eine große Veränderung in meinem Leben, die mit einer ziemlich turbulenten und emotionalen Zeit verbunden war. Als ich das endlich überstanden hatte und meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, habe ich angefangen das Leben wieder in vollen Zügen zu genießen. Und wenn ich genießen sage, dann meine ich damit, dass ich alles gegessen habe worauf ich Lust hatte. Ein ganz fataler Fehler. Denn ich gehöre nun einmal nicht zu den Menschen, die essen können ohne ein Gramm zuzunehmen. Ganz im Gegenteil, ich brauche das Essen nur anzuschauen und schon hängt es mir auf den Hüften. Also musste ich etwas unternehmen, um die 10 Kilo wieder loszuwerden. Für alle diejenigen, die meine Tagebucheinträge nicht gelesen haben, möchte ich hier einmal meinen Weg in den vergangenen 365 Tagen zusammenfassen.

Wie alles begann…

Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt: man selbst bekommt es einfach nicht mit, wenn man immer mehr und mehr zulegt. Beziehungsweise will man es oft einfach nicht wahr haben. Mir ging es so wie Steffi: ich habe mich auf Fotos gesehen und war einfach nur geschockt! Ich habe 2012 40 Kilo in einem Jahr abgenommen und es doch tatsächlich geschafft in einem einzigen Jahr wieder 10 Kilo zuzunehmen. Unglaublich! Ich war so enttäuscht über mich selbst. Auch wenn es im Leben mal nicht so gut läuft, sollt man sich nicht unterkriegen lassen und seine Ziele aus den Augen verlieren. Mir ist es doch tatsächlich aber passiert.

Total enttäuscht und sauer über mich selbst fasste ich den Entschluss, dass die 10 Kilo wieder runter müssen. Bis zu meinem Geburtstag im Januar wollte ich es schaffen. Und was soll ich euch sagen: ich habe es geschafft! Es purzelten bis Februar 2017 sogar 2 Kilo mehr. Seit diesem Zeitpunkt an versuche ich mein Gewicht zu halten. Denn für mich sind 73 – 75 Kilo bei einer Körpergröße von 1,73 m mein Idealgewicht.

So habe ich es geschafft

Sport:

Am Anfang haben meine Freundin und ich den Plan geschmiedet, dass wir zusammen in Fitnessstudio gehen wollen. Aber wie es immer so isst: große Klappe und nichts dahinter! Muss man nun mal leider so sagen. Ich fand es sehr schade, denn alleine wollte ich auch nicht ins Fitnessstudio gehen. 2012 bin ich immer zusammen mit meiner Mutter gegangen. Das ist halt einfach etwas anderes. Man ist viel motivierter und außerdem pusht einem der andere noch zusätzlich. Also bin ich erst einmal nicht ins Fitnessstudio gegangen. Stattdessen habe ich mir mal Online-Sportprogramme angeschaut. Hängen geblieben bin ich immer wieder bei dem Fitnessprogramm von Sophia Thiel. Das sprach mich von allen Programmen einfach am meisten an. Also habe ich das 12-Wochen-Programm gestartet und tatsächlich auch bis zum Ende durchgezogen. Auch wenn es manchmal von den Sporteinheiten her echt hart war.

Ernährung:

Sinn des Programms war es drei Mal die Woche Sport mit einer gesunden Ernährung zu kombinieren. Ich habe zwar viele Rezepte von Sophia Thiel ausprobiert, aber mal ganz ehrlich: an die Gerichte und Vorgaben habe ich mich nicht gehalten. Dafür habe ich aber viele neue, gesunde Lebensmittel kennengelernt, die ich immer als „schlecht“ angesehen haben. Man lernt halt nie aus. Ich habe mich nicht an die Gerichte gehalten, weil ich einfach schnell gemerkt habe, dass das Programm so nicht bei mir funktionieren würde. Es waren für mich einfach zu kohlenhydrathaltige Rezepte. Wenn ich diese gegessen habe, habe ich entweder nicht abgenommen oder sogar wieder zugenommen. Und das sollte nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Also habe ich, was die Ernährung angeht, meinen eigenen Weg gewählt. Nämlich den Low Carb Weg. Ich esse morgens ausreichend Kohlehydrate, um gut über den Tag zu kommen, und versuche dann mittags und abends so wenige wie möglich zu mir zu nehmen.

Ich habe in dem letzten Jahr wirklich vieles ausprobiert. Zum einen die Ernährungsweise von Sophia Thiel, Hungern und auch Kalorien zählen. Dass Hungern Blödsinn ist, weiß ich mittlerweile selbst. Was mich aber total aus der Bahn geworfen hat, war das Kalorien zählen. Alle reden nur noch von Kalorien zählen und dass sie, seit dem sie es machen, so toll abnehmen. Bei mir war das ein totaler Reinfall! Obwohl ich immer im gesunden Defizit war und somit eigentlich hätte wenigstens 100 Gramm abnehmen müssen, ist auf der Waage überhaupt nichts passiert. Um abzunehmen muss ich viel weniger Kalorien zu mir nehmen. Also habe ich das mit dem Kalorien zählen sein gelassen, weil es bei mir eh totaler Blödsinn ist. Wenn ich zu viel esse, weiß ich es, wenn ich zu weniges esse, auch – also versuche ich immer ein gesundes Mittelmaß zu finden und auf meinen Körper zu hören. Und siehe da – dann klappt es auch mit dem Abnehmen.

Ich würde aber wirklich mal zu gerne eine Stoffwechselanalyse machen lassen, um zu erfahren, ob meine Ernährungsweise überhaupt die richtige für mich ist. Denn der eine lebt besser mit Kohlenhydraten und der andere ohne. Der eine sollte sich lieber proteinreich ernähren und wiederum andere auf gesunde Fette setzen. Die Analyse gibt Aufschluss darüber, welcher Stoffwechseltyp man ist und welche Ernährungsweise dementsprechend die beste ist, um

  • weniger Heißhunger zu verspüren
  • den Stoffwechsel anzukurbeln
  • mehr Energie zu bekommen
  • sich gesünder zu fühlen

Hierzu ein interessanter Beitrag: Schlanker mit einer genetischen Stoffwechselanalyse?

Dauerhaft abnehmen ist halt kein Zuckerschlecken

Also eines kann ich euch sagen: abnehmen ist die eine Sache und gelingt mir eigentlich auch immer ziemlich gut, aber mein Gewicht zu halten, ist jeden Tag ein Kampf. Und wenn ich Kampf sage, dann ist das auch so. Denn wenn man nur von Leuten umzingelt ist, die entweder alles essen können was sie wollen ohne dick zu werden, oder einfach auf ihr Gewicht pfeifen und alles essen worauf sie Lust haben, dann ist das echt hart. Früher ist es mir viel leichter gefallen mein Gewicht zu halten. Aber jetzt, wo ich mit meinem Partner zusammenlebe, wir viel unternehmen und auch viel mit anderen zusammen sind, ist das ein echter Kampf für mich. Die Versuchungen lauern einfach an jeder Ecke.

Wenn du keine Lust hast, immer wieder von vorne anzufangen, dann gib niemals auf!

Dein Partner sitzt auf der Couch und isst Schokolade? Dann greifst du halt auch mal zu. Du trifft dich mit Freunden, die alle etwas alkoholisches trinken? Dann trinkst du halt auch mal was. Ein Grillabend steht an und alle schlagen zu? Dann machst du das eben auch. Ich meine, soll ich mein ganzes Leben lang auf alles verzichten? Ganz bestimmt nicht. Dann würde ich ja nur noch mit schlechter Laune umher laufen. Ich muss mir in derartigen Situationen aber immer klar machen, dass es die Tage danach wieder anders lang gehen muss. Ansonsten ist mein Idealgewicht schnell wieder Geschichte. Gott sei dank gönne ich mir eigentlich immer nur etwas am Wochenende. So habe ich anschließend fünf Tage lang Zeit das Raufgefutterte wieder loszuwerden. Würde ich das nicht machen, hätte ich die 10 Kilo wieder drauf. Und vielleicht sogar noch mehr.

Warum ich nicht noch mehr abnehmen möchte

Viele werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich nicht noch mehr abnehmen möchte. Schließlich ist man mit einem Body-Mass-Index von 24.73 nicht weit vom Übergewicht entfernt. Es ist ganz einfach: ich weiß, wie ich mit 68 Kilogramm aussehe und wie eben halt mit 74 Kilogramm. Außenstehende würden sicherlich sagen, dass sie mich mit 68 Kilogramm besser finden. Doch ich persönlich fühle mich mit 73 – 75 Kilogramm einfach am wohlsten. Mal davon ab werde ich eh nie „den perfekten Körper“ haben. Einfach, weil ich dafür ein viel zu schlechtes Bindegewebe habe. Da kann ich noch so viel Sport treiben wie ich möchte – das wird einfach nichts mehr. Und mit 68 Kilogramm sieht das einfach noch schlimmer aus.

Imperfection is beauty, madness is genius and it’s better to be absolutely ridiculous than absolutely boring.

Ich habe mit Ärzten zwar schon über eine Operation gesprochen, aber das ist mir bei meiner Vorgeschichte viel zu riskant. Also habe ich mich (mehr schlecht als recht) damit abgefunden und mich so akzeptiert wie ich bin. Das hat sehr lange gedauert und wird an schlechten Tagen sicherlich auch noch mal wieder ein Grund für Tränen sein, aber so, wie ich jetzt aussehe, fühle ich mich einfach am wohlsten. Und ich glaube, das ist im Endeffekt doch das wichtigste, oder? Sicherlich bin ich trotzdem neidisch, wenn ich andere, schlanke Frauen mit einem super Körper sehe, aber dann holt mich die Realität ganz schnell wieder ein. Und dann geht es.

Meine Motivation

Sicherlich gibt es mal Tage, an denen ich nach dem Lebensmotto von Bud Spencer lebe und mir denke „Futtetenne!“. Im nächsten Gedankenschritt mache ich mir dann aber auch gleich wieder klar, dass das Konsequenz hat und dass ich diese wieder ausmerzen muss. So gelingt es mir am Ball zu bleiben. Denn ohne ein paar Süßigkeiten, Kuchen und Latte Macchiato wäre ich einfach kein Mensch. Ich wäre zwar sicherlich schlanker, aber eh nur maulig und mit allem unzufrieden. Und das ist ja nicht der Sinn des Lebens. Ich will mein Gewicht einfach nur halten und im Falle einer Schwangerschaft auch wieder dahin zurück.

Meine Motivation ist meine Gesundheit. Denn steigt mein Gewicht, steigt damit auch die Anzahl der Wehwehchen und der Risiken. Und da ich möglichst lange so gesund wie nur irgendwie möglich bleiben möchte, versuche ich jeden Tag aufs Neue stark zu bleiben. Mir hilft Instagram dabei ungemein. Nicht wegen den vielen Profilen der anderen, die mir zeigen wie toll ich aussehen könnte und die mich eh nur herunter ziehen, sondern wegen den vielen tollen Rezepten, die ich dort täglich finde. Motivation aus anderen Personen kann ich nicht ziehen, aber aus Rezepten, die mir immer wieder vor Augen führen, dass gesunde Ernährung total lecker sein kann.

Auch ich habe übrigens das Buch „Fettlogik überwinden“ von Nadja Hermann gelesen und finde es richtig klasse. Ich möchte euch aber gar nicht allzu viel über das Buch verraten. Lest es einfach mal selbst. Das ist es auf jeden Fall wert. Ich kann euch nur sagen, dass ihr nach dem Lesen sicherlich ein ganzes Stück schlauer sein werden, was Diätmythen angeht. Außerdem erklärt es dem einen oder anderen vielleicht, warum es mit dem Abnehmen manchmal einfach nicht so gut klappt.

Meine Pläne für die Zukunft

Meine Pläne für die Zukunft? Essen ohne zuzunehmen! Nein, Spaß beiseite. Mein Plan ist vor allem mein Gewicht zu halten und mich weiterhin bewusst zu ernähren. Außerdem möchte ich unheimlich gerne wieder Sport machen, um etwas fitter zu werden. Doch ganz ehrlich: alleine fehlt mir einfach die Motivation dazu. Es wäre so toll, wenn ich jemanden hätte, der mitzieht. Und wenn es nur regelmäßige Besuche im Schwimmbad wären.

Manchmal bin ich sogar zuhause richtig motiviert. Dann denke ich mir „Mensch nun hab dich nicht so! Such dir einfach ein Fitnessvideo bei Youtube heraus und los gehts!“. Tja, in der Theorie ist es ja ganz einfach, nur an der Praxis hapert es. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen alleine Sport zu machen. Warum auch immer. Mir fehlt da halt der Anreiz. Ich hoffe aber, dass sich das bald mal ändert. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Wie es mit mir weiter geht, erfahrt ihr in meinen täglichen Tagebucheinträgen.

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